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Am 17.11.2016 fand in Saarbrücken der nationale IT Gipfel statt.
Inhaltlich gab es nicht viel Neues. Der Gipfel selbst und auch sein Vorfeld waren von Ressortstreitigkeiten geprägt.
Über die Sache – Digitale Transformation in unserer Gesellschaft – herrscht Einigkeit.
Nur wer ist zuständig? Sorry wir brauchen keine Sandkastenspiele um Zuständigkeiten, sondern aktive Schritte zur Integration der digitalen Welt  in unser aller Leben, denn genau das passiert sowieso.
Die erste “Digitale Revolutionswelle” haben wir bereits verpasst. Wir sind der große Marktplatz der amerikanischen Firmen. Deutsche Firmen stehen im Schatten von Apple, Microsoft und Co. Und mit Trump wird sich dies noch ausgeprägter darstellen. Bei der zweiten “Digitale Welle” – dem Internet der Dinge – sind wir gerade dabei, auch diese ebenfalls zu verpassen. In Wissenschaft und Forschung sind wir gut, aber wir haben keine Geschäftsmodelle. Unsere Regularien verhindern eine schnelle Umsetzung. Wir müssen Silikon Valley nicht kopieren. Wir müssen es verstehen. Drei Begriffe sollten wir uns merken und anwenden. Die digitale Welt ist “agil”. Alles immer sofort! Wir lieben “alte Zöpfe”. Im digitalen Zeitalter ist “disruptives” Denken und Handeln notwendig. Wir neigen dazu, alles bis ins letzte Detail durchzuplanen. Die digitale Welt ist so komplex, das “iteraktive” Ansätze gefragt sind.

Wir müssen die Chancen und Risikiken der digitalen Welt kennen, verstehen und an ihr teilhaben. Nur dann haben wir eine realistische Chance im Zeitalter 4.0.
Auf Schule kommt eine gigantische Herausforderung zu. Wie können wir mit dem Wissen von gestern, die Schüler von heute, für die Zukunft fit machen. Wo bitte ist die Glaskugel in der ich nachlesen kann, was zukünftig als berufliche Kompetenz erforderlich ist.

Das aktuelle KMK Papier – Bildung in der digitalen Welt – ist zukunftsweisend. Ganz großes Lob.
Aber jetzt kommt die Kernerarbeit. Was steckt hinter den 6 allgemeinen Medienkompetenzen, wie bringen wir diese neue Kulturtugend in die Schule, in alle Fächer, in jeden Unterricht? Und dann noch die beruflichen Kompetenzen “Selbstgesteuertes Lernen”  – “interkulturelle Kompetenz” und nicht zuletzt “Collaborationsfähigkeit” …?

Schöne neue Welt, aber ein langer Weg, der Ressourcen nicht  nur für Technik sondern besonders für die Lehreraus- und -fortbildung erfordert. Die technische Herausforderung ist relativ einfach zu lösen. Die Veränderung im Unterricht kann  nur durch die Lehrkräfte erfolgen. Nicht erst seit  Hatti wissen wir, dass sie der entscheidende Faktor für Schule. Auch die Lehrkräfte müssen  in Richtung digitaler Welt transformiert werden. Sie müssen es wollen, dafür müssen sie davon überzeugt sein, das geht nur mit viel, sehr viel Engagement in Fortbildung, die praktisch und am lebenden Herzen – dem Unterricht –  stattfinden muss. Wir brauchen keine Fortbildungsinitiative in Form eines  Strohfeuers, wir brauchen den Flächenbrand…

Die Digitale Transformation muss auch und gerade für Entlastungen genutzt werden. Grenzmanagement ist hier gefragt. Wenn schon über ein bedingungsloses Grundeinkommen nachgedacht wird, dann  muss bei der Einführung der digitalen Welt in die Schule 4.0 auch eine spürbare Entlastung für die Lehrerinnen und Lehrer  drin sein.