Mangelwirtschaft: Verbände blasen ins selbe Horn/Parteien legen Anträge zur Stärkung der Bildung vor/Statt Prüfaufträgen und Lippenbekenntnissen – jetzt müssen Taten folgen!

Die berufliche Bildung in Niedersachsen ist chronisch unterversorgt: Mangelnde Unterrichtsversorgung, abschmelzender Bildungsetat, verfehlte Personalpolitik, eklatanter Lehrermangel. Die Lehrerverbände schlagen hier seit Jahren Alarm. Die dramatische Situation ist der Politik hinlänglich bekannt. Vielmehr als Lippenbekenntnisse gab es bisher allerdings nicht. Fraktionsübergreifend wollen die Parteien, so scheint es, jetzt die berufliche Bildung stärken.

Gleich drei Anträge haben die Landtags-Parteien in den Kultusausschuss eingebracht, die sich mit den strukturellen Problemen der beruflichen Bildung beschäftigen. Bei der öffentlichen Anhörung von Verbänden und Institutionen zu den Anträgen am 8. November waren sich alle einig, dass sich was ändern muss. Nur das „Wie“ bleibt nach wie vor nebulös. Vor allem bei der finanziellen Mittelausstattung liegen die Standpunkte von Verbänden und Politik noch weit auseinander:

Das Land spart durch die billigend in Kauf genommene mangelnde Unterrichtsversorgung bei der beruflichen Bildung jährlich rund 50 Millionen Euro ein – und das seit über einem Jahrzehnt. Den von VLWN und BlVB geforderten 25 Millionen für die „Freie Spitze“ und einen jährlichen Stellenaufwuchs von 100 Stellen für die nächsten fünf Jahre als erstes Sofortprogramm begegnet das Ministerium mit zugesagten 7,5 Millionen und der Streichung von KW-Vermerken bei 310 Stellen. Laut Ländermonitor ist Niedersachsen bei den Aufwendungen für die Berufsschüler das Schlusslicht aller Bundesländer. Eine Position, die uns sonst fremd ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt … die Details unserer Position können Sie der beigefügten Stellungnahme an den Kultusausschuss entnehmen.

Stellungnahme HIER als Download!