Einmal die Woche Arbeitsblätter per Mail an die Schülerinnen und Schüler zu versenden, hat nichts mit digitalem Unterricht zu tun.
Egal, ob Distanz- oder Präsenzunterricht: Die Basis für digitale Inhalte, Tools und Anwendungsfelder ist der strukturelle Unterbau. Der vierte Summercamptag stand ganz im Zeichen von Lernmanagementsystemen, digitaler Lernarrangements und E-Didaktik.

Karin Blume (Multimedia BBS Hannover)
und Alexander Mali (BBS Winsen) starteten in den Tag und arbeiteten die Teilnehmer intensiv in das klassische – und Kursmanagementsystem „Moodle“ ein. Die Software bietet die Möglichkeiten zur Unterstützung kooperativer Lehr- und Lernmethoden.

Danach übernahm Martina Riedl (MMBbS) das Mikro, erläuterte erst „eduScrum“ – die Projektmanagement-Software für Klassenzimmer“ und im Nachgang dann “ISA“ – steht für Individualisiertes selbstgesteuertes Arbeiten – ein nach Kompetenzen gegliedertes und nach individueller Leistungsfähigkeit systematisch aufgebautes Tool, das digitales Lernen von der Selbstreflexion bis zum Zeitmanagement abbildet.

Patrick Geiser von der Uni Göttingen präsentierte dann als Blaupause für den digitalen Unterricht der Zukunft anhand eines kundenorientieren Chatbots: Ein selbstlernendes KI-System, das komplexe Online-Gesprächsverläufe steuert, in dem Probleme dezidiert heruntergebrochen werden, um über gezieltes Nachfragen selbst auf undifferenzierte Eingaben konkrete Hilfestellung bieten zu können.
KI im Klassenzimmer – da ist Siri nicht weit.

Michael Müller, Vertreter des Kultusministeriums, erläuterte, was das Ministerium unter Distanz-Lernen versteht und welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen.

Britta Härke (MMBbS) und Julia Gillen, Professorin für Berufspädagogik an der Leibniz-Universität Hannover und Direktorin der Leibniz School of Education – die online zugeschaltet war – zeigten auf, wie weit die digitale Transformation vorangeschritten ist und wo die E-Didaktik dabei steht.

Vorschau: Freitag, 14. August

Der fünfte Summercamp-Tag steht im Zeichen der Zukunft. Die digitale Transformation wird Schule verändern und ihr Möglichkeiten an die Hand geben, von denen Lehrkräfte niemals zu träumen gewagt hätten. Was virtuelle Realitäten – z.B die Hololense 2 VR Brille von Microsoft – für Potenziale in der Bildung bieten können, ist heute nur zu erahnen. Das Holodeck aus dem Raumschiff Voyager ist aber gar nicht allzu weit entfernt. 3D-Drucker erstellen heute schon wesentliche Bauteile des Airbus A380 und anderer Hightech-Geräte.
Robotic ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. ERP-Programme werden die kaufmännischen Arbeitsplätze gründlich umkrempeln.
Der heutige Tag soll neugierig machen auf das, was kommt, und Offenheit für die Entwicklungen schaffen, denn … alles was automatisierbar ist, wird automatisiert werden. Ob wir es nun wollen oder gut finden. Es wird weiter gehen, als wir es uns vorstellen können. Und es wird viel schneller gehen als je gedacht.