Bündnis Duale Berufsausbildung – Woche der Beruflichen Bildung

Pressemitteilung der Niedersächsischen Staatskanzlei vom 08.01.2019:

Bündnis Duale Berufsausbildung – Woche der Beruflichen Bildung

Die Niedersächsische Landesregierung bekennt sich zur beruflichen Bildung und setzt das „Bündnis Duale Berufsausbildung“ engagiert fort. Vom 1. bis 7. April 2019 wird zudem eine gemeinsame „Woche der beruflichen Bildung“ stattfinden.

Dabei soll die berufliche Ausbildung als Alternative zu einem Hochschulstudium ebenso thematisiert werden wie ihre Anschlussfähigkeit an alle Angebote der beruflichen Weiterbildung oder zu einem Hochschulstudium.

Die Landesregierung bekräftige damit das politische Bekenntnis zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung und leiste einen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs, sagte Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne.

Die Mitglieder des Kabinetts der Niedersächsischen Landesregierung haben vereinbart, in der Woche vom 1. bis 7. April 2019 Orte der beruflichen Bildung zu besuchen und im ressortbezogenen Kontext für die berufliche Bildung zu werben. Diese Orte seien unter anderem Ausbildungsbetriebe, Berufsbildende Schulen, Schulen und Orte der praktischen Ausbildung der Gesundheitsfachberufe und vollzeitschulischen sozialen Berufe und überbetriebliche Bildungsstätten.

Im Bündnis Duale Berufsausbildung ist im Rahmen der Fachkräfteinitiative ein Gremium für die berufliche Bildung entstanden, das wertvolle konstruktive Vorschläge zur Stärkung der Berufsausbildung erarbeitet.

IHK fordert mehr Berufsschullehrer

Artikel aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 08.01.2019 – Autor : Christian Wölbert (abgerufen am 09.01.2019 um 19:48) 

Hannover. Die niedersächsische Wirtschaft fordert von der Politik mehr Anstrengungen für die Ausbildung von Fachkräften, niedrigere Steuern für Unternehmen und mehr Investitionen in Straßen und Datennetze. Besonders scharf kritisierte der Präsident der Industrie- und Handelskammer Hannover (IHK), Christian Hinsch, die Lage an den niedersächsischen Berufsschulen: Eine Unterrichtsversorgung von 90 Prozent wie im Jahr 2017 sei nicht ausreichend, sondern mangelhaft, sagte er in Gegenwart von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Montag bei der Jahresauftaktveranstaltung der IHK im Hannover Congress Centrum Hannover.

Eine aktuelle Kürzung von Budgets für Vertretungslehrer an Berufsschulen bezeichnete Hinsch als besonders ärgerlich. „Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Lehrkräfte.“ Nicht nachvollziehbar sei außerdem die „Widerstandshaltung“ der Politik gegen Quereinsteiger als Lehrer. Die Wirtschaft wolle ausbilden, benötige dafür aber auch den Unterricht, sagte der IHK-Präsident vor rund 1000 Gästen aus Politik und Wirtschaft.

Weil wies die Kritik in seiner Rede zurück: Die Landesregierung habe keine Mittel gekürzt. Die Berufsschulen brauchten weniger Vertretungslehrer, weil sie nun mehr Lehrkräfte fest anstellen könnten.

Die Unterrichtsversorgung von 90 Prozent solle „nicht das Endziel sein“. Man müsse bedenken, dass der Wert zuvor bei 85 oder 86 Prozent gelegen habe. Außerdem habe man sich bewusst dazu entschieden, im Flächenland Niedersachsen auch viele kleine Berufsschulen zu betreiben statt nur wenige große Einrichtungen.

Hinsch und Weil waren sich darin einig, dass die im vergangenen Jahr eingeführte Berufsorientierung für alle Schüler ein wichtiger Schritt zur Stärkung der dualen Ausbildung sei. Weil hob überdies die Bemühungen der Landesregierung hervor, die Schulen mit moderner Technik auszustatten sowie mehr Digitalprofessuren an den Universitäten einzurichten.

Unzufrieden mit Verkehrspolitik

Den Unternehmen falle es immer schwerer, Ausbildungsplätze zu besetzen, sagte Hinsch. Jugendliche und ihre Eltern bevorzugten häufig ein Studium. „In unserem Unternehmen ist jedoch auf vielen Arbeitsplätzen ein gut ausgebildeter Versicherungskaufmann wertvoller als ein mäßiger Jurist“, sagte der Kammerpräsident, der im Hauptberuf stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Versicherungskonzerns Talanx ist.

Er wies auf die Bedeutung von Steuern für Standortentscheidungen von Firmen hin. Andere Länder senkten ihre Unternehmenssteuern, während die Belastung in Deutschland steige.  Darüber hinaus kritisierte Hinsch die Stadt Hannover wegen ihrer Verkehrspolitik: Brücken würden gesperrt statt erneuert und Hauptverkehrsadern zurückgebaut. In die Schnellwege werde nicht genug investiert. „Als Landeshauptstadt eines Flächenlandes und Autolandes den Autoverkehr bewusst zu erschweren ist kleinkariert.“

IHK plant Neu- oder Umbau

Hinsch kündigte an, dass die Kammer ihre Zentrale umfangreich umbauen oder ein neues Gebäude errichten werde. Die Vollversammlung werde noch im ersten Halbjahr darüber entscheiden. Die Kosten werde man aus vorhandenen Mitteln decken. Die Beiträge der Mitgliedsunternehmen würden auch 2019 nicht erhöht. Ein IHK-Sprecher begründete die Baupläne mit dem Alter des bisherigen Gebäudes am Schiffgraben. Es stamme im Wesentlichen aus den Fünfzigerjahren, die Bausubstanz sei „marode“. Auch der Zuschnitt der Räume und die Haustechnik entsprächen nicht mehr den Anforderungen.

Artikel aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 08.01.2019 – Autor : Christian Wölbert (abgerufen am 09.01.2019 um 19:48)

Alle Rechte aus diesem Artikel in Bild und Wort liegen bei der Hannoversche Allgemeinen Zeitung. Der Artikel ist im Original abrufbar unter (Abo erforderlich): http://www.haz.de/Nachrichten/Wirtschaft/Niedersachsen/IHK-Auftakt-2019-Wirtschaft-verlangt-mehr-Berufsschullehrer

 

 

Gesundes Demokratieverständnis erfordert kritische Blicke

Lehrerverbände BLVN und VLWN brandmarken AFD-Portal als Aufruf zum Denunziantentum/ Provokante Äußerungen von Politikern werden weiterhin im Unterricht thematisiert

Die AFD-Fraktion im niedersächsischen Landtag hat in dieser Woche ihr Internet-Portal freigeschaltet, auf dem vermeintliche Verstöße von Lehrern gegen die Neutralitätspflicht im Unterricht gemeldet werden sollen. „Das ist Anstiftung zum Denunziantentum und der Versuch, Pädagogen dahingehend einzuschüchtern, den Bildungsauftrag aufzuweichen und auf dem rechten Auge ein wenig blind zu sein. Ein gesundes Demokratieverständnis erfordert kritische Blicke. Und das vermitteln wir an den Schulen – auch zukünftig“, sagt Joachim Maiß, Vorsitzender des Landesverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen (VLWN), und bekräftigt: „Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht, das wir verteidigen werden, indem wir unseren Kolleginnen und Kollegen den Rücken stärken. Denn das Neutralitätsgebot birgt keinen Hinderungsgrund, sich kritisch und differenziert mit den Parteien auseinanderzusetzen“.

Dass der Niedersächsische Kultusminister Grant-Henrik Tonne in einem Rundschreiben an die Schulen im Land zu Gelassenheit im Umgang mit dem Portal aufruft und Lehrkräfte ermutigt, für Freiheit Demokratie sowie gegen Gewalt, Ausgrenzung und Fremdenhass Stellung zu beziehen, bezeichnet Ralph Böse, Landesvorsitzender des Berufsschullehrerverbands Niedersachsen, dabei ausdrücklich als wichtiges und wohltuendes Zeichen zur richtigen Zeit – gerade deshalb, weil die Pädagogen im Arbeitsalltag im Klassenraum auf sich selbst gestellt sind und sie sich darauf verlassen müssen, dass der Dienstherr im Fall des Falles hinter ihnen steht.

Umso wichtiger sei es eben, das AFD-Portal als das zu brandmarken, was es ist, „ein billiges Instrument, um die Lehrfreiheit durch Angstmache und Einschüchterung zu unterwandern. Provokante Äußerungen von Politikern jedweder Couleur werden auch weiterhin im Unterricht thematisiert, um Schülerinnen und Schülern das nötige Urteilsvermögen zu vermitteln, um zu aufgeklärten Bürgern heranzuwachsen“, sagt Maiß und fordert: „Den Versuch, mit einer Internetplattform vermeintliche Verstöße im Unterricht melden zu wollen, verurteilen wir aufs Schärfste”

Stabilisierungspaket Unterrichtsversorgung

Niedersächsisches Kultusministerium

Presseinformation vom 10.12.2018

 

 

Stabilisierungspaket Unterrichtsversorgung: Landtag erhöht Hinzuverdienstgrenze – Tonne: „Wichtiger Anreiz für pensionierte Lehrkräfte zur Unterrichtserteilung“

 

Der Niedersächsische Landtag hat heute einen Baustein aus dem „Stabilisierungspaket  Unterrichtsversorgung“ auf den Weg gebracht. Mit einer Änderung des Beamtenversorgungsgesetzes wurde die Hinzuverdienstgrenze für pensionierte Beamtinnen und Beamte angehoben, wodurch zum Beispiel pensionierte Lehrkräfte mehr Stunden unterrichten können, ohne dass das Einkommen auf die Pension angerechnet wird. Diese Hinzuverdienstgrenze soll statt bislang 100 nunmehr 125 Prozent der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge betragen.

 

„Das ist ein wichtiger Anreiz, damit mehr pensionierte Lehrkräfte ihre Kompetenzen einbringen und in unseren Schulen aushelfen. Jede Stunde zählt, jede Stunde hilft“, erklärt dazu der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne. Und der Kultusminister weiter: „Im Durchschnitt ist es derzeit den pensionierten Lehrkräften möglich, anrechnungsfrei zirka sieben Stunden Unterricht pro Woche zu erteilen. Mit der Flexibilisierung der Grenze erzeugen wir nun eine positive Motivation, den Stundenumfang zu erhöhen. Ich freue mich, wenn hiervon rege Gebrauch gemacht wird.“

 

Die Neuregelung ist auf diejenigen Ruhestandsbeamtinnen und Ruhestandsbeamten beschränkt, die den möglichen Dreijahreszeitraum des Hinausschiebens des Ruhestandes nach Erreichen der Regelaltersgrenze bereits überschritten haben. So wird vermieden, dass das Instrument des Hinausschiebens des Ruhestandes an Attraktivität verliert.

Kultusminister Tonne erinnert in diesem Zusammenhang an weitere Möglichkeiten für Lehrkräfte, ihre Unterrichtsstunden aufzustocken. So können Lehrkräfte in Teilzeit ihre Stundenzahl beispielsweise freiwillig kurzfristig erhöhen. Vollzeitbeschäftigte Lehrkräfte können mehr Stunden unterrichten und für die zusätzlich erteilten Stunden eine Mehrarbeitsvergütung erhalten. Lehrkräfte können darüber hinaus im Rahmen des freiwilligen Arbeitszeitkontos zusätzliche Unterrichtsstunden erteilen und diese zu einem späteren Zeitpunkt in Freizeit ausgleichen.

Jetzt anmelden! Das Programm der Fachtagungen und Workshops der 20. Hochschultage Berufliche Bildung vom 11. bis 13. März 2019 in Siegen steht.

Vom 11. bis 13. März 2019 finden die 20. Hochschultage Berufliche Bildung mit dem Thema „Digitale Welt – Bildung und Arbeit in Transformationsgesellschaften“ an der Universität Siegen statt. Das Format erstreckt sich über drei Tage und enthält ein attraktives Programm von 18 Fachtagungen (11./12. März 2019) und 21 Workshops (12./13. März 2019). Für den informellen Höhepunkt – das Tagungsfest in der Krombacher Erlebniswelt– ist eine rechtzeitige Online-Anmeldung wichtig, da die Platzzahl begrenzt ist.

Die Anmeldung für Fachtagungen oder Workshops (oder beides) ist möglich und eine frühzeitige Anmeldung wird empfohlen. Das Programmheft mit Informationen zur detaillierten zeitlichen Planung sowie Übernachtungsmöglichkeiten (auch hier wird eine frühe Buchung empfohlen) steht unter www.htbb2019.uni-siegen.de zur Verfügung. Es werden keine Teilnahmegebühren für den Besuch der Hochschultage Berufliche Bildung in Siegen erhoben – die Ausnahme ist das Tagungsfest.

Die Arbeitsgruppe Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Universität Siegen als Ausrichter (Prof. Dr. Ulrike Buchmann) und die Arbeitsgemeinschaft Berufliche Bildung e.V. als Träger der Hochschultage Berufliche Bildung (für den Vorstand: Prof. Dr. Dieter Münk) freuen sich, dass die Hochschultage Berufliche Bildung 2019 erneut durch Einrichtung einer Geschäftsstelle von der Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW) unterstützt werden. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an htbb2019@qua-lis.nrw.de.