Fusion der Bezirke Lüneburg und Stade – Bezirksversammlung am 04.09.2018

Fusion der Bezirke Lüneburg und Stade – Bezirksversammlung am 04.09.2018

Was lange währt … wird hoffentlich gut!

Die Bezirke Stade und Lüneburg haben am 04.09.2018 um 17:00 eine gemeinsame Bezirksversammlung in Lüneburg (Hotel Bergström) durchgeführt. Die wichtigsten Themen waren „Fusion der Bezirke“ und  „Neuwahl des Vorstandes“. Im Vorfeld wurde fristgerecht eingeladen und die Veranstaltung wurde von Silke Durben (stellvertretende Bezirksvorsitzende des Bezirks Stade) gewohnt professionell organisiert.

Zunächst begrüßte die Vorsitzende des Bezirks Stade (Bettina Hasekamp-Harms) die anwesenden Mitglieder im Tagungsraum Bugatti des Hotels Bergström. Der Vorsitzende des Bezirks Lüneburg (Frank Schütte) war leider kurzfristig erkrankt und daher abwesend. Bettina Hasekamp-Harms berichtete von den Aktivitäten des Bezirkes Stade und Jörg Fitschen und Michael Müller ergänzten als stellvertretende Bezirksvorsitzende des Bezirks Lüneburg die Berichte um einige Aktivitäten des Bezirks Lüneburg.

Die Kassenberichte der beiden Bezirke wurden vorgestellt und die Kassenprüfer bescheinigten Stefanie Weiß (Stade) und Angelika Maiß (Lüneburg) eine vorbildliche Kassenführung. Nach der anschließenden Entlastung der Bezirksvorstände aus Stade und Lüneburg wurde Gerd Reddig als Sitzungsleiter gewählt.

Danach ergriff der Landesvorsitzende Joachim Maiß das Wort und stellt die Situation der berufsbildenden Schulen in Niedersachsen dar. Themen waren unter anderem

  • Lehrkräftemangel
  • Digitalisierung, E-Didaktik und lehrersichere Bedienung von Software und Rechnern
  • Unterrichtsversorgung und wohnortnahe Beschulung
  • Arbeitszeit der Lehrkräfte (Neuordnung?)

Zusammenfassend waren dies alles Themen, die den Kolleginnen und Kollegen akut unter den Nägeln brennen. Gerne hätten wir zu diesen Themen noch weiter diskutiert, doch leider war die Sitzungszeit auf zweieinhalb Stunden begrenzt. Dazu sollten wir dringend weitere Veranstaltungen anbieten!

Nach einer Pause wurde dann der Beschluss gefasst, die Bezirke Lüneburg (208 Mitglieder) und Stade (142 Mitglieder) zu fusionieren (Zahlen vom 04.09.2018).

Hintergrund zur Fusion

Der VLWN stellt die Bezirke neu auf. Die Bezirke werden analog zu den Landesschulbehörden auf vier Bezirke reduziert. Damit einher geht eine ausdrückliche Stärkung der Ortsverbände und eine bessere Kommunikationsstruktur.

Trotzdem ist die Fusion von zwei traditionsreichen Bezirken etwas Außergewöhnliches. Die beiden „alten“ Bezirksvorstände aus Stade und Lüneburg haben im Vorfeld besprochen, dass sie fusionieren wollen und alle Vorbereitungen dazu getroffen.

Der Vorschlag des Zusammenschlusses der beiden Bezirke wurde einstimmig angenommen.

Dazu wurde diskutiert, wie der neue Bezirk heißen sollte. Aus den Reihen der teilnehmenden Mitglieder wurde der Name: Lüneburg-Stade vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wurde nach ausgiebiger Diskussion mehrheitlich angenommen.

 

Darauf folgte die Wahl des neuen Vorstandes für den neuen Bezirk Lüneburg-Stade. Als Vorsitzender wurde Michael Müller aus dem alten Bezirk Lüneburg vorgeschlagen und einstimmig gewählt.

Als Stellvertreterin wird Stefanie Weiß (Bezirk Stade) vorgeschlagen und ebenfalls einstimmig gewählt. Als weiterer Stellvertreter wird Tim Kahla (Celle) vorgeschlagen, auch er wird einstimmig gewählt.

Als Schatzmeisterin stellte sich Angelika Maiß zur Verfügung, auch sie wurde einstimmig gewählt.

Abschließend bedankten wir uns bei den scheidenden Bezirkvorständen für ihre Arbeit mit kleinen Aufmerksamkeiten:

Stade: Bettina Hasekamp-Harms (Vorsitzende), Silke Durben (Stellvertreterin), Stefanie Weiß (Kassenführerin)

Lüneburg: Jörg Fitschen (Stellvertreter), Michael Müller (Stellvertreter), Angelika Maiß (Kassenführerin) – Frank Schütte (Vorsitzender) in Abwesenheit

Die abschließenden Worte des neuen Bezirksvorsitzenden Michael Müller führten dann zum gemeinsamen Abendessen in das Hotel „einzigartig“ in Lüneburg, welches seinem Namen kulinarisch wirklich alle Ehre machte.

Der neue Bezirksvorstand: Stefanie Weiß, Michael Müller, Angelika Maiß, Tim Kahla (v. l.)

 

Stefanie Weiß, Bettina Hasekamp-Harms, Silke Durben – Der scheidende Vorstand des Bezirks Stade

INFOVERANSTALTUNG BBS quo vadis?

Info-Veranstaltung mit Fragerunde 

Arbeitskreis Weser-Ems

BBS quo vadis?

Wo bleiben die Auszubildenden?

Wo sind die jungen Lehrer/innen?

Sind die Kollegen/innen überlastet?

Ministerialrätin Cornelia Frerichs

Abteilung 4 Berufliche Bildung

Niedersächsisches Kultusministerium

Donnerstag, 27.09.2018

Programm

15:30 Uhr Stehcafé

16:00 Uhr Beginn des Referates mit anschließender Diskussion und Fragerunde

18:00 Uhr Ende

BBS Technik in Cloppenburg

Lankumer Feldweg 4, 49661 Cloppenburg

Anmeldungen und Ihre Fragen an Cornelia Frerichs bitte bis

Donnerstag, den 20.09.2017:

über Doodle: https://doodle.com/poll/xpthfw3uu5udv9a7 oder direkt an Marcus Schlichting: sg@bbs-haarentor.de

 

 

 

Keine Entwertung der Berufsschullehrerausbildung 

Keine Entwertung der Berufsschullehrerausbildung 

 

Lehrermangel: BLVN und VLWN sprechen sich gegen pädagogisch ungeschulte Quereinsteiger aus der Wirtschaft aus und fordern bessere Rahmenbedingungen

 

Der Lehrermangel in Deutschland ist über alle Schulformen hinweg eklatant. Vor allem an berufsbildenden Schulen, die schon seit Jahren mit einer chronisch schlechten Unterrichtsversorgung zu kämpfen haben, fehlt es an Fachlehrern. An vielen niedersächsischen BBSen ist die Unterrichtsversorgung vor allem in Fachrichtungen wie Maschinenbau, Elektrotechnik, Informationstechnologie, Bautechnik oder Wissenschaft und Verwaltung auf unter 90 Prozent gefallen. Dadurch kommt es immer häufiger zu  Unterrichtseinschränkungen. „Es fehlt an Nachwuchslehrkräften. Die Gründe dafür liegen in der zunehmenden Entwertung des Berufsschullehrerausbildung auch in Folge der Lückenfüllerei durch Quereinsteiger aus der Wirtschaft, denen die pädagogische Qualifikation fehlt“, sagt Joachim Maiß, Vorsitzender des Landesverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen (VLWN).

 

Aktuell brauchen die beruflichen Schulen diese Quereinsteiger, um den nötigsten Lehrkräftebedarf zu decken. „Aber es ist das völlig falsche Signal“, sagt Maiß und fragt Richtung Politik:“ Warum soll ein Student oder eine Studentin nach absolviertem Bachelor- und Masterstudium und einer fachlichen Berufsausbildung noch ein eineinhalbjähriges Referendariat anhängen, wenn auch das normale Fachstudium und damit eine deutlich kürzere Ausbildungszeit den Weg in den Berufsschullehreralltag ebnen kann?“

 

Die beiden niedersächsischen Berufsschulverbände VLWN und BLVN fordern daher eine Aufwertung der Berufsschullehrerausbildung. „Der Lehrerberuf muss wieder attraktiv werden und darüber eine hohe Wertschätzung  auch und gerade durch den Dienstherren genießen“, sagt Maiß. Um die Qualitätsstandards der deutschen Berufsbildung, die weltweit hohes Renommee genießen, auch künftig sicherzustellen, appellieren die Berufsschulverbände an das Niedersächsische Kultusministerium, die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen der Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen deutlich zu verbessern.

 

Der Forderungskatalog umfasst eine Ausweitung der Fort- und Weiterbildung, die Entlastung der Lehrkräfte bei zusätzlichen Aufgaben wie Digitalisierung, Integration oder Inklusion, eine Verbesserung der Besoldung und der Aufstiegsmöglichkeiten sowie eine Imagekampagne des Ministeriums, um die gesellschaftliche Reputation der beruflichen Bildung aufzuwerten. Daneben muss aus Sicht von VLWN und BLVN der Bewertungsschlüssel für Seiten- und Quereinsteiger geändert werden. „Es kann nicht sein, dass Fachkräfte aus der Wirtschaft als Notnagel quasi während des Schulalltags eine Schmalspur-Schnell-Pädagogikschulung durchlaufen und dann unterrichten. Nur eine umfassend qualifizierte Lehrkraft kann eine erfolgreiche Lehrkraft sein“, sagt Maiß.

 

Der Lehrermangel verschärft sich seit Jahren, weil der Nachwuchs mangels Attraktivität des Berufs ausbleibt. „Das lässt sich auch im ,Bildungsbericht für Deutschland 2018’, der von der Autorengruppe Bildungsberichterstattung zusammen mit der Kultusministerkonferenz und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung im Juni vorgelegt wurde, nachlesen“, sagt Maiß.

Weiter Handynutzung an beruflichen Schulen – BvLB fordert massive Investitionen in die technische Ausstattung

Ein flächendeckendes Handyverbot wie in Frankreich stößt beim BvLB auf Ablehnung. „Berufliche Schulen sollen selbst entscheiden, ob es ein partielles oder generelles Handyverbot im eigenen Haus gibt. Schulen können die Handynutzung in ihrer Schulordnung festlegen“, so Eugen Straubinger.

Das französische Parlament hatte am Montag dieser Woche ein sehr weitgehendes Handyverbot für Schulen beschlossen. Das neue Gesetz verbietet grundsätzlich die Nutzung von Mobiltelefonen in allen Grundschulen sowie in der Sekundarstufe I. In Deutschland ist es meist nur untersagt, das Handy während des Unterrichts zu verwenden. Eine einheitliche Regelung gibt es nicht, da die Zuständigkeit – anders als im zentralistisch organisierten Frankreich – in die Zuständigkeit der 16 Bundesländer fällt. Und selbst die Länder regeln solche Fragen nicht immer zentral per Gesetz, sondern überlassen dies den einzelnen Schulen. Ein Handyverbot gibt es seit 2006 nur in Bayern, doch auch dort regt sich Widerstand gegen die Regelung. Verbände und Opposition fordern eine Lockerung – wenigstens in Schulpausen.

Aus Sicht des Bundeselternrates haben Handys an Schulen nichts zu suchen, ein generelles Verbot lehnt er aber trotzdem ab. Die Schulen seien technisch noch nicht gut genug ausgerüstet, um auf Smartphones zu verzichten. Dazu führt Joachim Maiß aus: „Die beruflichen Schulen müssen so ausgestattet werden, dass überall z.B. mit Tablets unterrichtet werden kann. Dies hätte den Vorteil, dass alle Schülerinnen und Schüler dieselben Geräte nutzen würden, es gäbe weniger Ablehnung und zumindest die Schule wäre mobbingfreie Zone.“

„Bei der derzeitigen technischen Ausstattung der beruflichen Schulen kann es kein generelles Handyverbot geben, dies würde an der Realität vorbeigehen. Unsere Aufgabe ist es zudem, die Schülerinnen und Schülern zu einem sinn- und maßvollen Umgang mit den Smartphones anzuleiten, sie müssen Medienkompetenz für die Berufs- und Lebenswelt entwickeln. “, betonen die beiden Bundesvorsitzenden.

 

Bildquelle: https://pixabay.com/de/handy-smartphone-tastatur-app-1917737/    CC0-Lizenz

Text: BvLB